2013 war kein gutes Jahr. Es gab berufliche Veränderungen, die uns zum Nach- und Umdenken zwangen. Schon seit einiger Zeit hatten wir eine Vision, die in unseren Köpfen einen großen Platz einnahm und manchen Sonntagmorgen im Bett Gesprächsthema war. Wir überlegten und besprachen, machten Pläne, die wir dann wieder verwarfen. Wie groß war der Bedarf? Wie groß das Risiko? Wir stellten fest, dass der Bedarf groß und das Risiko überschaubar war. Nun nur noch starten! Aber dazu sollte es noch nicht kommen. Es fehlte zumindest das Minimum- Equipment und auch ein wenig Mut. 

Ende 2013 besuchten wir eine Fachmesse und suchten einen leistungsstarken Mixer. Wir fanden den für uns Richtigen und kauften. Nein, nicht einen, wir kauften gleich zwei davon. Das war der erste Schritt.

Einen der Mixer stellten wir in unserer Küche auf und begannen, uns damit zu beschäftigen. Wir kreierten unsere eigenen Rezepte und achteten von nun an noch mehr auf gesunde Ernährung. Unser Hochleistungsmixer leistete erste gute Arbeit. Nach einiger Zeit hatten wir eine gute Auswahl an leckeren Zusammenstellungen und unsere Pläne nahmen immer mehr Form an. 

Gesunde Ernährung ist ein großes Thema und unsere Nische war uns bewusst. Eines unserer Kinder verübte viele Jahre Leistungssport und so wussten wir, dass auf Wettkämpfen keine gute Ernährung gewährleistet ist. Von Würstchen über Nudelsalat bis hin zu Cola und Apfelschorle gab es immer in etwa das gleiche. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir beim Fußball, Tanzen, Schwimmen, Reiten oder der Leichtathletik schauen – es ist überall so. Wir wollten daran etwas ändern und den Menschen etwas Frisches, Leckeres und Gesundes anbieten. In erster Linie bei Sportveranstaltungen, aber natürlich auch darüber hinaus. 


Unser Konzept nahm immer mehr Form an und der Wunsch des Umsetzens ebenso. Wir wollten uns abheben und unseren Gästen gesunde, leckere und vor allem frische Smoothies anbieten. Ohne Zucker, ohne Dosenprodukte und ohne sonstige Zusatzstoffe. Jeder Smoothie frisch vor den Augen der Kunden zubereitet. Und das ganze mobil. Ohne feste Station, sondern überall einsetzbar. Von Osten nach Westen, von München bis Kiel.

Dann endlich starteten wir die erste Anfrage. Ein Schwimmverein richtete einen Freibad-Wettkampf aus und dort wollten wir unsere Smoothies anbieten.

Die Ausrichter waren offen und freuten sich auf unser Angebot. Wow – nun konnte es losgehen. Unser erster Einsatz stand an und wir hatten keine Vorstellung, wie viele Menschen nun einen Smoothie kaufen könnten und vor allem, wie viel wir einkaufen mussten. Wir wussten nur, dass wir noch einige Mixerbehälter benötigen, denn für jedes Rezept wollten wir einen eigenen Behälter verwenden.  Wir dachten dabei an die vielen Allergiker, die sich darauf verlassen können sollten, dass in jedem Behälter nur die Produkte waren, die im jeweiligen Rezept standen. Dann brauchten wir noch eine schöne Preisliste, die gestaltet und gedruckt werden musste.

Und einheitliche Schüsseln, denn wir wollten doch ein gutes Bild abgeben. Und das Wichtigste,  wir mussten einen Verkaufsanhänger mit Kühlung mieten, denn unsere Ware sollte und musste gut gekühlt werden und frisch bleiben. Zudem brauchten wir diesen Anhänger, um darin unsere Smoothies zubereiten und verkaufen zu können. Wir schrieben eine lange Liste, um auch bloß nichts zu vergessen. Vor allem eine lange Einkaufsliste, eine sehr lange! Wir waren hochmotiviert und glücklich, dass wir endlich unseren Traum umsetzen konnten. Gleichzeitig waren wir aufgeregt, ob wir an alles gedacht haben, ob alles gut klappen wird und vor allem, ob unser Produkt ankommt. 


Wir mieteten einen Anhänger, der zwar praktisch war, aber den Flair eines weißen Toilettenwagens hatte. Aber egal, wir wollten mit Obst alles schön dekorieren und ansprechend gestalten. Auf das äußerliche Bild hatten wir nun mal keinen Einfluss. Dann gingen wir einkaufen und machten alles reisefertig. Unser erster Einsatz mit unserem noch namenlosen Unternehmen konnte beginnen. Was für ein tolles Gefühl! An unserem Einsatzort bereiteten wir alles vor und dann standen schon die ersten Kunden vor uns und kauften UNSERE Smoothies. Unser Traum war Wirklichkeit. 

Und alle unsere Vorstellungen wurden bestätigt. „Endlich etwas Gesundes“, „Das ist aber eine tolle Idee“ und „Mmmh, lecker“ hörten wir sehr oft. Wir waren stolz, hochmotiviert und glücklich, auch wenn wir am Ende große Mengen Obst übrig hatten. An der Kalkulation mussten wir noch arbeiten, das stand fest. Nach drei wunderschönen Wettkampftagen wussten wir, dass wir diesen Weg weiter gehen und ausbauen möchten.

In der kommenden Zeit bewarben wir uns gelegentlich bei Sportveranstaltungen. 

Das war nicht so einfach, denn oftmals wurden wir als Konkurrenz zum bestehenden Angebot – dem besagten Nudelsalat und der Cola – gesehen und bekamen Absagen. Manche Vereine sahen unser Angebot jedoch als Bereicherung für die Veranstaltung und freuten sich über unsere Teilnahme. So besuchten wir dann die eine oder andere Veranstaltung, jedes Mal mit positivem Feedback und Erfolg.

Wir hatten noch nicht sehr viele Veranstaltungen und Events besucht, aber wir merkten deutlich, dass unser Produkt Zuspruch fand. 


Wir merkten auch bei uns, dass sich unsere Leidenschaft für Smoothies, die Menschen und die damit verbundene Arbeit immer mehr steigerte und wir unser Produkt weiter anbieten möchten. Jedoch nicht mehr in diesem unpersönlichen Anhänger.  Wir planten den Kauf eines Foodtrucks, der unseren Bedarf und unsere Ansprüche erfüllte. Nach recht kurzer Suche wurden wir fündig und kauften einen schönen Wagen, den wir innen wie außen veränderten und praktisch und hübsch gestalten. Endlich bekam das Kind auch einen Namen – unsere Smoothie-Werkstatt war geboren. Zwischenzeitlich war Frühjahr 2016 und jetzt wollten wir richtig durchstarten. Wir suchten für unser Produkt interessante Veranstaltungen und bewarben uns. Womit wir nicht gerechnet haben war, dass wir nach relativ kurzer Zeit den kompletten Sommer belegt hatten. Jedes Wochenende war verplant und wir waren ständig auf Achse. Toll, so hatten wir es uns vorgestellt.  

Egal wo wir waren bekamen wir die Bestätigung, dass wir ein wunderbares Produkt anbieten und dass es gut ist, endlich auch mal etwas Gesundes kaufen zu können. Unsere Smoothies, unser Konzept, unsere Frische und unsere Freundlichkeit wurden wertgeschätzt und das fühlte sich gut an.

Die weitere Entwicklung war das Ergebnis unserer Liebe zu dem, was wir machen. Wir besuchten größere Veranstaltungen, wurden angefragt und gebucht. Unser Konzept, die Art wie wir es ausführen, war einzigartig und das freute uns. Haben wir mit kleinen Vereins-Schwimmwettkämpfen und Stadtfesten begonnen (was wir immer noch gerne machen), sind wir heute bei Deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik oder beim Reiten, bei NRW-Meisterschaften im Schwimmen, Deutschlandcup im Fußball und sogar Weltmeisterschaften beim Tanzen.

Darüber hinaus besuchen wir die unterschiedlichsten Veranstaltungen  wie beispielsweise Streetfood-Festivals oder werden für Firmenevents gebucht.

 

Schlussendlich können wir sagen, dass unser Traum, den wir lange geträumt und besprochen haben, Wirklichkeit geworden ist. Doch nicht nur wir sind glücklich darüber, sondern auch viele liebe Gäste, die unsere Smoothies mögen und sich freuen, wenn sie uns irgendwo in der Welt wiedertreffen.